Alle zwei Minuten wird laut Statistik in Deutschland eingebrochen. Auch wenn die Zahl der Fälle seit einigen Jahren rückläufig ist, liegt sie mit rund 370.000 Einbrüchen jährlich immer noch auf hohem Niveau, betont der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Zudem wird gerade einmal jeder fünfte Fall aufgeklärt. In der dunklen Jahreszeit schlagen die Langfinger besonders oft zu – und nicht selten wird ihnen das Eindringen ins fremde Gebäude erschreckend leicht gemacht.

Sicherheit nachrüsten

Fenster ohne spezielle Sicherung lassen sich in weniger als 15 Sekunden aufhebeln. Ähnlich schnell überwinden Einbrecher herkömmliche Wohnungs-, Balkon- oder Terrassentüren. “Die meisten Häuser und Wohnungen in Deutschland sind nicht mit einbruchhemmenden Türen und Fenstern ausgestattet und stellen daher für Einbrecher förmlich eine Einladung dar”, sagt GDV-Sprecher Christian Lübke.

Die Erfahrung zeigt: Verlieren die Langfinger durch die Sicherheitstechnik beim Einbruchsversuch wertvolle Minuten, geben sie oft auf und ziehen von dannen. “Ein Schutz lässt sich auch nachträglich installieren. Verbraucher können sich unter anderem bei der Auswahl am Qualitätssiegel ,VdS-anerkannt’ orientieren”, so Lübke weiter.

Kommt es dennoch zu einem Einbruch, schützt die Hausratversicherung vor den finanziellen Folgen. Sie übernimmt die Wiederbeschaffungskosten für gestohlene Gegenstände und erstattet die Kosten für Reparaturmaßnahmen aufgrund aufgebrochener Fenster, Türen und Vandalismusschäden. Bereits 77 Prozent aller Haushalte in Deutschland besitzen laut GDV eine Versicherung für die eigenen vier Wände. Die Versicherungssumme sollte dabei regelmäßig überprüft werden.

Langfristige psychische Folgen

Ein Einbruch in die eigenen vier Wände hat für viele nicht nur materielle, sondern auch psychische Folgen: “Der Schock, dass ein Fremder unerkannt in die eigene Privatsphäre eingedrungen ist, und das verloren gegangene Sicherheitsgefühl machen Betroffenen häufig mehr zu schaffen als der rein materielle Schaden. Viele werden nach der Tat von Ängsten geplagt, leiden unter Schlafschwierigkeiten, Alpträumen und Nervosität”, so Christian Lübke.

Umso wichtiger sei es, sich zu schützen, ob mit mechanischen Vorkehrungen oder auch einem elektronischen Alarmsystem. Verbraucher sollten sich dabei stets vom Fachmann beraten lassen, lautet die Empfehlung des Versicherungsfachmanns. “Leider reagieren die meisten Menschen aber erst dann, wenn es zu spät ist – also nach einem Einbruch.” Wie man sich schützen kann, ist auf der Homepage www.nicht-bei-mir.de nachzulesen. Hier gibt es zahlreiche Informationen, Sicherheitstipps und Kontaktadressen.

Tipps für mehr Sicherheit in den eigenen vier Wänden

Hier die wichtigsten Hinweise, um sich in der dunklen Jahreszeit vor Einbruchsversuchen zu schützen (mehr unter www.nicht-bei-mir.de):
- Außenbereiche bei Dunkelheit beleuchten.
- Türen immer zusperren.
- Bei Abwesenheit vorsorgen: Den Briefkasten leeren lassen, Licht und Rollläden durch Zeitschaltuhren steuern.
- Rollläden tagsüber hochziehen und nachts schließen.
- Schlüssel nie an Außenverstecken deponieren.
- In Technik wie spezielle Schlösser für Fenster und Türen investieren.
- Alarmanlagen bieten zusätzliche Sicherheit.