Ein Girlsday in einem Bauunternehmen hatte ihr Interesse geweckt: Seitdem war für Julia Krüger klar, dass sie mit Beton arbeiten möchte. “Die Möglichkeit, selbst Dinge zu gestalten und zu formen, fasziniert mich”, so die 20-Jährige, die heute im zweiten Ausbildungsjahr den Beruf der Beton- und Stahlbetonbauerin erlernt. Damit bildet sie in einer einstigen Männerdomäne noch die Ausnahme: Bundesweit erst zehn weibliche Azubis zählt die Branche aktuell in diesem Beruf – dabei sind die Karrierechancen sowohl für weibliche als auch für männliche Bewerber sehr gut.

Bundesweit freie Ausbildungsplätze

Fachkräfte in der Betonbranche werden bundesweit gesucht. “Damit können die Jugendlichen sich in der Regel sicher sein, nach der Ausbildung direkt vom Unternehmen übernommen zu werden”, sagt Thomas Kaczmarek, Geschäftsführer des InformationsZentrum Beton. “Auch für das neue Ausbildungsjahr suchen die Unternehmen wieder qualifizierte Jugendliche – und freuen sich dabei über jede Bewerbung.” Technisches Verständnis sollten angehende Beton- und Stahlbetonbauer ebenso mitbringen wie Genauigkeit und handwerkliches Geschick. Körperliche Fähigkeiten sind beim Arbeiten mit dem Hightech-Werkstoff Beton allerdings auch gefragt. “Der Job benötigt schon etwas Kraft, das ist aber für eine Frau alles zu schaffen”, so die Auszubildende Julia Krüger.

Spezialisierung im dritten Jahr

Die Ausbildung dauert zwei oder drei Jahre und findet im Betrieb, in der Berufsschule und teilweise in den Ausbildungszentren der Bauindustrie statt. Nach zwei Jahren endet die Stufenausbildung mit dem Abschluss zum gelernten Hochbaufacharbeiter, Schwerpunkt Beton- und Stahlbetonarbeiten. “Die Spezialisierung erfolgt dann erst im dritten Jahr und endet mit dem Abschluss zum gelernten Beton- und Stahlbetonbauer”, erklärt Thomas Kaczmarek. Beton- und Stahlbetonbauer fertigen anhand der vorliegenden Pläne Bauteile wie Stützen, Wände, Treppen und Platten. Unter www.arbeitsagentur.de und www.beton.org gibt es alle weiteren Informationen.

Berufsbilder mit guten Perspektiven

Nicht nur Beton- und Stahlbetonbauer sind gefragte Facharbeiter. Auch Verfahrensmechaniker im Transportbeton, Betonstein- und Terrazzohersteller sowie Baustoffprüfer Mörtel- und Betontechnik werden in der Betonindustrie ausgebildet. Während der Verfahrensmechaniker beispielsweise die Mischung der Baumaterialien im Betonwerk überwacht, stellt der Baustoffprüfer fest, ob das Material den Normen und den Anforderungen der Planer oder Architekten entspricht. Alle Informationen gibt es unter www.arbeitsagentur.de.