Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wird etwa jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland irgendwann in seinem Leben berufsunfähig. Häufig ist diese Berufsunfähigkeit nicht die Folge von Unfällen, wie die meisten Bundesbürger glauben, sondern immer öfter die Auswirkung einer psychischen Störung, wie etwa einem Burnout. Nur etwa 15 Prozent aller Deutschen verfügen über eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Dabei sollte diese Police eigentlich Pflicht sein. Wer sie nicht hat, riskiert im Falle eines Falles seine Existenz – denn auf den Staat darf sich in Sachen Berufsunfähigkeit heute niemand mehr verlassen.
Abschluss ist kein “Selbstläufer” – eine Checkliste hilft
Der Abschluss einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung ist allerdings kein “Selbstläufer”, dabei können kleine Details entscheidend sein. Andreas Reitmeier von den Ergo Direkt Versicherungen erläutert anhand einer Checkliste, was eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist und worauf man beim Abschluss achten sollte.
Für wen ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll?
Im Prinzip ist sie für jeden Erwerbstätigen sinnvoll. Sie kann auch für diejenigen in Frage kommen, die zwar unentgeltlich arbeiten, deren Arbeitskraft sich jedoch nicht ohne Kosten ersetzen ließe – wie beispielsweise Hausfrauen. Generell sollte eine Berufsunfähigkeitsversicherung möglichst in jungen Jahren abgeschlossen werden, dann ist der zu zahlende Beitrag noch gering und gesundheitliche Probleme sind vielfach noch nicht vorhanden.
Ab wann werden Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung gezahlt?
Bei einer bestehenden Berufsunfähigkeitsversicherung wird die vereinbarte Rente gezahlt, sobald die versicherte Person zu mindestens 50 Prozent berufsunfähig ist. Konkret gilt der Kunde bei den meisten Versicherern als berufsunfähig, wenn ein Arzt prognostiziert, dass der Versicherte in den nächsten sechs Monaten gesundheitlich nicht in der Lage ist, seinen Beruf auszuüben. Jede Versicherungsgesellschaft setzt diesen erforderlichen Prognosezeitraum allerdings selbst fest.
Was kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Die Beiträge sind abhängig vom Beruf, dem Eintrittsalter, der Laufzeit des Vertrages, der Höhe der vereinbarten Rentenhöhe und auch vom Gesundheitszustand. Unabhängig von den genannten Faktoren variieren die Beiträge von Versicherungsgesellschaft zu Versicherungsgesellschaft.
Wie hoch sollte die vereinbarte Rentenhöhe in der Berufsunfähigkeitsversicherung sein?
Die wichtigsten Faktoren für die vereinbarte Rentenhöhe sind das Bruttoarbeitseinkommen der letzten drei Jahre, der Familienstand und das Versorgungsziel. Je nachdem, welche Versorgungsansprüche bereits bestehen, etwa durch Rentenzusagen, ergibt sich daraus eine Versorgungslücke, die im Falle eines Falles zu schließen wäre. Diese Versorgungslücke ist von Kunde zu Kunde individuell zu berechnen.
Was passiert, wenn man seinen Beruf wechselt?
Bei einem Wechsel in einen risikoreicheren Beruf bleibt die Berufsunfähigkeitsversicherung bestehen. Die meisten Versicherungsgesellschaften verzichten auf eine Nachmeldung oder eine Beitragsanpassung bei einem Berufswechsel. Wechselt man dagegen in einen risikoärmeren Beruf, kann es sogar sein, dass der Beitrag gesenkt wird.
Was passiert, wenn man während der Arbeitslosigkeit berufsunfähig wird?
Maßgeblich für die Prüfung der Berufsunfähigkeit ist die Dauer der Arbeitslosigkeit. Ist der Kunde weniger als zwölf Monate arbeitslos, dann wird die Berufsunfähigkeit auf Basis des zuletzt ausgeübten Berufes beurteilt. In diesem Fall verzichten die meisten Versicherer auf die Prüfung einer abstrakten Verweisung. Falls der Kunde länger als zwölf Monate arbeitslos ist, wird die Berufsunfähigkeit auf Basis seiner Ausbildung und Erfahrung und der Lebensstellung beim Ausscheiden aus dem Berufsleben geprüft. In diesem Fall gilt der Verzicht auf die abstrakte Verweisung bei den meisten Versicherern nicht.
Ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung bereits in der Ausbildung sinnvoll?
Für Auszubildende ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung besonders wichtig. Denn bei Eintritt der Berufsunfähigkeit besteht kein Anspruch auf die staatliche Erwerbsminderungsrente, die erst nach fünf Jahren Berufstätigkeit oder nach 60 Beitragsmonaten gezahlt wird. Auch die Beiträge steigen bei einem höheren Eintrittsalter an. Außerdem steigt die Gefahr, dass später Erkrankungen hinzukommen, welche nur zu erschwerten Bedingungen versicherbar sind oder bei denen im schlimmsten Fall kein Versicherungsschutz mehr angeboten werden kann.
Was hat es mit den Gesundheitsfragen auf sich?
Man sollte alle Vorerkrankungen dem Versicherer unbedingt wahrheitsgemäß mitteilen. Wer aus Angst, keinen Vertrag zu bekommen, etwas verschweigt, der geht im Ernstfall unter Umständen leer aus. Bei den Ergo Direkt Versicherungen können sich Interessenten deshalb unter einer gebührenfreien Hotline am Telefon bequem und unbürokratisch bereits vor der Antragstellung informieren.
Wie lange sollte die Berufsunfähigkeitsrente abgesichert werden?
Die Versicherungsdauer der Berufsunfähigkeitsrente sollte mindestens bis zum Endalter 60 gelten. Auf Nummer sicher geht, wer den Schutz bis zum wirklichen Renteneintritt, also einem Endalter 65 oder 67, wählt.
Quelle: djd/pt Bildquelle: djd/Ergo Direkt Versicherungen