Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften wird eines der beherrschenden Themen der kommenden Jahrzehnte sein. Der Grund: Die Generation der Babyboomer scheidet über kurz oder lang aus dem Arbeitsleben aus, zugleich geht die Geburtenzahl insgesamt weiter zurück. Im Ergebnis führt dies dazu, dass eine steigende Nachfrage der Unternehmen am Arbeitsmarkt auf ein sinkendes Angebot an Arbeitskräften trifft.
Fast die Hälfte der Arbeitnehmer ist der Ansicht, dass dieser demografische Trend einen direkten Einfluss auf ihre Karrierechancen hat. Das ergab der aktuelle “Randstad Workmonitor”. Die Untersuchung wurde in 29 Ländern weltweit durchgeführt. Dabei zeigten sich große regionale Unterschiede: Während 73 Prozent der chinesischen Arbeitnehmer den demografischen Wandel und seinen Einfluss auf die Arbeitswelt als sehr stark empfinden, sind es in Deutschland am anderen Ende des Spektrums nur 18 Prozent.
Qualifizierte Arbeitnehmer müssen ersetzt werden
Die Auswirkungen des demografischen Wandels – also der Kampf der Unternehmen um die besten Talente – werden immer deutlicher. Ein Drittel der befragten Arbeitnehmer gab an, dass ihre Firma bereits Probleme hat, frei werdende Stellen mit qualifizierten Mitarbeitern zu besetzen. Dieses Thema stand beim “Randstad Workmonitor” generell im Mittelpunkt. Mindestens die Hälfte der Befragten äußerte die Ansicht, dass die Mehrheit der Kollegen, die kürzlich das Unternehmen verlassen haben, sehr gut ausgebildet waren und eine ausgezeichnete Arbeit abgeliefert haben. Für die Unternehmen besteht die wachsende Herausforderung demnach darin, die entstehenden Lücken wieder mit qualifizierten Mitarbeitern zu füllen. Die direkte Folge für die Arbeitnehmer: Die Hälfte von ihnen gab in der Studie an, dass sie für eine Karriere mehr Wissen und Weiterbildung benötigen als jemals zuvor.
Angebot und Nachfrage zusammenbringen
“Die Ergebnisse der Studie sind nicht neu, aber die Herausforderungen werden immer offensichtlicher”, kommentiert Ben Noteboom vom führenden Personaldienstleister Randstad die Untersuchung. “Um künftige Engpässe auf dem Arbeitsmarkt zu verhindern, werden wir alles daran setzen, Arbeitnehmern in jeder Hinsicht die notwendige Qualifikation, Flexibilität und Mobilität zu ermöglichen.” Das Ziel sei ein effizienter und gut funktionierender Arbeitsmarkt – zum Nutzen der Unternehmen ebenso wie dem der Arbeitnehmer.
Arbeitnehmer bleiben zuversichtlich
Im Rahmen des in weltweit 29 Ländern durchgeführten “Randstad Workmonitors” zeigten sich die Arbeitnehmer im Hinblick auf ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt unverändert zuversichtlich. Weit mehr als die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, im Fall eines Falles innerhalb von sechs Monaten einen neuen Job finden zu können. Chinesische, indische und australische Arbeitnehmer sind diesbezüglich besonders optimistisch. In der Schweiz hat die Angst, den Job zu verlieren, signifikant zugenommen – in Deutschland ist diese Furcht dagegen im Moment kein Thema.
Quelle: djd/pt Bildquelle: djd/Randstad Deutschland