Solarfonds mit sieben Prozent Wertzuwachs pro Jahr, Investitionen in Windparks mit acht Prozent jährlicher Ausschüttung – Biosgasfonds können sogar bis zu zehn Prozent Ertrag pro Jahr bringen. Damit haben sich Geldanlagen in erneuerbare Energien als interessante Option für die Anleger entwickelt, die eine lukrative Alternative zu Tagesgeld oder Festgeld suchen, das derzeit gerade mal 1,5 bis 2,5 Prozent Zinsen erbringt. Selbst bei Sparbriefen mit längeren Laufzeiten sind kaum mehr als drei Prozent drin. Erneuerbare-Energien-Fonds auf der einen und Festgeld, Sparbrief und Co. auf der anderen Seite unterscheiden sich aber nicht nur durch ihren Ertrag.

Was macht die Bank mit meinem Geld?

Klassische Geldanlageprodukte bieten Banken und Sparkassen. Der Anleger zahlt ein, hat eine feste Laufzeit und einen für die Laufzeit vereinbarten Zins, etwa beim Festgeld und Sparbrief, oder einen variablen Zins, wie etwa beim Tagesgeld und beim Sparkonto. Die Bank leiht sich also vom Anleger das Geld, arbeitet mit diesem Geld und zahlt es je nach Produkt entweder am Laufzeitende oder dann zurück, wenn der Anleger dies wünscht.

Der Sparer erfährt allerdings nicht, was die Bank konkret mit seinem Geld macht. An welche Unternehmen die Bank Geld verleiht, bestimmt sie alleine. Da kann es schon passieren, dass die Spargroschen des Anlegers in Projekte fließen, die er eigentlich ablehnt. Man denke hierbei an Kernkraft, Rüstung oder den Genussmittelsektor, um nur einige Beispiele zu nennen.

Der Ertrag für den Anleger ist bekanntlich der Zins. Besteuert wird dieser als “Einkünfte aus Kapitalerträgen”. Die Einlagen sind über die staatliche Garantie abgedeckt, die ab 2011 bei 100.000 Euro je Anleger liegt sowie ergänzend über meist vorhandene Mitgliedschaften der Banken oder Sparkassen in den jeweiligen Einlagensicherungssystemen in siebenstelliger Höhe.

Der Anleger als “Unternehmer” weiß, wo sein Geld arbeitet

Geschlossene Fonds dagegen werden aufgelegt, um konkrete Projekte wie Windparks, Biogas- oder Solaranlagen zu finanzieren. Georg Hetz, Geschäftsführer der UmweltDirektInvest-Beratungsgesellschaft (UDI): “Der Anleger kann sich innerhalb eines begrenzten Zeitraums beteiligen. Ist das für die Projektrealisierung benötigte Eigenkapitalvolumen erreicht, wird der Fonds geschlossen. Alle Details zum Investitionsvorhaben sind in einem Verkaufsprospekt dargestellt.”

Der Erwerber eines Anteils an einem geschlossenen Fonds wird Mitunternehmer – in der Regel Kommanditist – mit entsprechenden Chancen und Risiken. Georg Hetz: “Mit der Beteiligung sind für den Anleger Teilnahme und Stimmrechte in den Gesellschafterversammlungen sowie Gewinnrechte verbunden.”

Langfristige Anlage mit Chancen und Risiken

Die Anlagedauer von Erneuerbare-Energien-Fonds ist in der Regel auf 20 Jahre ausgelegt. So lange kann der Fonds mit den festgelegten Preisen aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz rechnen. Der Profit für die Anleger ist kein Zins, sondern kommt aus den Erträgen, die das Projekt aus dem Verkauf der “sauberen” Energie erwirtschaftet. Daraus leitet sich auch die Besteuerung ab. Die Anleger sind aus steuerlicher Sicht Mitunternehmer und erzielen daher Einkünfte aus Gewerbebetrieben. Die in der Anlaufphase (Investitionsphase) entstehenden steuerlichen Verluste führen allerdings dazu, dass die Anleger in den ersten Jahren keine Steuerpflicht aus diesen Projekten zu erwarten haben. Die kommt erst später und richtet sich nach dem Erfolg der Beteiligung. Je erfolgreicher die Beteiligung, desto höher ist der Anteil, den der Fiskus für sich beansprucht.

Durch die natürlichen Wetterschwankungen kann es sein, dass die jährlichen Ausschüttungen nicht planmäßig erfolgen, da weniger Strom produziert wird als ursprünglich geplant. Das gilt auch umgekehrt: Gab es im abgelaufenen Jahr ordentlich Sonne und Wind, kann es auch zu höheren Erträgen kommen als geplant. Beim Biogas läuft das etwas anders. Die Biogasproduktion ist nicht wetterabhängig, sondern erfolgt rund um die Uhr. Von daher sind Ertragsprognosen abhängig davon, wie gut das Management des Fonds gewirtschaftet hat. Georg Hetz: “Der Anleger investiert in Sachwerte, also in Solarparks, Wind- und Biogasanlagen. Kursrisiken wie am Aktienmarkt sind damit ausgeschlossen – und das macht dieses Investment so attraktiv”. Unter www.udi.de gibt es mehr Informationen.