Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes könnte die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland bis 2050 auf 4,5 Millionen wachsen, ungefähr eine Verdoppelung gegenüber dem derzeitigen Wert. Diese Entwicklung wird in einer alternden Gesellschaft gravierende Auswirkungen haben, immer mehr Bundesbürger sind schon heute direkt oder indirekt davon betroffen. Sie sehen in der eigenen Familie oder im Bekanntenkreis, wie aufwändig und vor allem wie teuer Pflege werden kann.
Gesetzliche Pflegeversicherung übernimmt nur Teil der Kosten
Für einen Heimplatz werden in der Pflegestufe III, also bei einer Versorgung über 24 Stunden, schnell 3.000 Euro fällig, die gesetzliche Pflegeversicherung übernimmt davon gerade einmal die Hälfte. Die Differenz muss zunächst aus dem eigenen Einkommen und Vermögen getragen werden, danach werden die Kinder herangezogen. Alexander Winkler von der DKV rät deshalb allen Bundesbürgern dazu, sich mit privater Vorsorge frühzeitig auf den Ernstfall vorzubereiten: “Je jünger und je gesünder man ist, desto besser ist der Zeitpunkt zum Abschluss einer Pflegezusatzversicherung.”
Geistig verwirrt – aber körperlich rüstig
Eine ganz besondere Last – und zwar im doppelten Sinne – müssen Familien tragen, die einen Demenzkranken zu pflegen haben. Zum einen müssen die Menschen oft rund um die Uhr betreut werden. Zum anderen aber werden geistig Verwirrte von den Pflegekassen häufig nicht in eine Pflegestufe für körperlich Pflegebedürftige eingestuft. Somit erhalten sie auch keine entsprechenden typischen Leistungen, stattdessen gibt es für den Betreuungsaufwand lediglich 100 bis maximal 200 Euro monatlich. Speziell für diese Fälle ist eine private Vorsorge also noch wichtiger. Dieter Sprott, Experte für Pflegezusatzversicherungen bei den Ergo Direkt Versicherungen, verweist auf entsprechende spezielle Zusatzpolicen: “Unsere Demenzgeld-Versicherung zahlt beispielsweise, sobald ein Facharzt bei dem Versicherten eine mittelschwere Demenz festgestellt hat.” Das Geld stehe zur freien Verfügung – ohne Kostennachweis oder Wartezeit.
Breites Spektrum
Das Spektrum der Pflegezusatzversicherungen ist weit, man kann beispielsweise nur einzelne Pflegestufen absichern oder alle. Alexander Winkler von der DKV empfiehlt eindeutig eine Pflegetagegeld- statt einer Pflegekostenversicherung: “Nur durch die Pflegetagegeldversicherung bekommt man einen bestimmten Betrag im Monat zur Verfügung gestellt, mit dem die Versorgung nach eigenem Ermessen sichergestellt werden kann.” Niemand schreibe einem vor, ob das Geld für einen Pflegedienst, Hilfsmittel für Inkontinenz, die Miete für betreutes Wohnen oder andere Leistungen genutzt wird.
Quelle: djd/pt Bildquelle: djd/Ergo Direkt Versicherungen