Die Mehrheit der Bundesbürger wünscht sich spätestens nach der Reaktorkatastrophe von Japan, dass die deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet werden – und zwar sofort oder innerhalb der nächsten Jahre. Aber wo soll der Strom herkommen, wenn die AKWs vom Netz gegangen sind? Schon 2015 könnten alle 17 deutschen Meiler für immer heruntergefahren werden – obwohl sie 2010 noch rund 23 Prozent des Stroms hierzulande produziert haben.

Versorgungssicherheit bleibt gewahrt

Experten geben Entwarnung: Ein zügiger Ausstieg aus der Kernenergie biete Chancen für Fortschritte im Klimaschutz, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden oder die Portemonnaies der Bürger übermäßig zu strapazieren. Zu dieser Einschätzung kommen zumindest die Umweltstiftung WWF und das Darmstädter Öko-Institut aufgrund einer aktuellen Analyse des Strommarkts. “Unsere Berechnungen zeigen: Es geht beides – Klimaschutz und Ausstieg aus der Kernenergie”, sagt Regine Günther, Leiterin des Bereichs Energie- und Klimaschutz beim WWF Deutschland.

Dr. Felix Christian Matthes, Forschungskoordinator beim Öko-Institut, hat für den WWF ein beschleunigtes Ausstiegsszenario durchgerechnet. Demnach könnte die gesamte installierte Nettoleistung der heute am Netz befindlichen Kernkraftwerke von insgesamt 20.500 Megawatt bis zum Jahr 2020 anders erbracht werden. Höhere Schadstoffemissionen in der Übergangszeit – zunächst müssten die AKWs durch konventionelle Kohle- oder Gaskraftwerke ersetzt werden – ließen sich durch spätere Einsparungen über regenerative Energien kompensieren. Neben einer massiven Steigerung der Energieeffizienz spielen die erneuerbaren Energien laut Studie eine herausragende Rolle für das “Modell Deutschland”. Sie könnten 83 Prozent der Stromerzeugung bis 2050 ausmachen. Dafür würden intelligente Stromnetze, massiv ausgebaute Speicherkapazitäten sowie neue Marktregeln benötigt. Die vollständige Kurzstudie steht im Internet unter www.oeko.de zum kostenlosen Download bereit.

Am Boom der “Erneuerbaren” partizipieren

Die Szenarien anderer Wissenschaftler wie Olav Hohmeyer, Flensburger Professor für Energie- und Ressourcenwirtschaft, gehen von einer noch forcierteren Erweiterung der erneuerbaren Stromerzeugung einher. Demnach könnte Strom aus regenerativen Quellen im Jahr 2030 bereits die komplette Versorgung mit Strom übernehmen. So oder so: Die Energiewende und die damit verbundene Fokussierung auf erneuerbare Energien nach der japanischen AKW-Katastrophe wird die Energiewirtschaft in Deutschland nachhaltig verändern. Auch für die Geldanlage ergeben sich daraus interessante und vor allem langfristige Perspektiven.

Wer derzeit schon am kommenden Boom der “Erneuerbaren” partizipieren will, hat die Wahl zwischen Investments in Solarfonds, Windparks, Biogasanlagen und gemischte Ökobeteiligungen. Georg Hetz, Geschäftsführer der UmweltDirektInvest-Beratungs GmbH (UDI): “Renditen von sieben bis zehn Prozent pro Jahr zeigen, dass diese grünen Geldanlagen auch heute schon ökonomisch reizvoll sind.” Die attraktiven Renditen ergeben sich vor allem aus den garantierten Erlösen, die aus den erneuerbaren Energien erzielt werden können. Der Staat hat mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) stabile und verlässliche Rahmenbedingungen für entsprechende Investitionen geschaffen – die Anreize werden künftig vermutlich noch deutlich steigen. Georg Hetz: “Anlegern winken in diesem Bereich außerordentlich attraktive Perspektiven.”

UDI beispielsweise bietet als einer der Pioniere dieses Bereichs bereits seit 1998 umweltfreundliche Geldanlagen an. Investiert wird in qualitativ hochwertige Windkraft-, Solar- und Bioenergie-Fonds. Unter www.udi.de gibt es alle Informationen zur ökologischen Geldanlage und zu aktuellen Projekten.