Auszubildende verdienen meist noch nicht ganz so viel Geld. Davon müssen Klamotten, Handy oder abendliche Besuche in der Disco bezahlt werden. Die Vorsorge fürs Alter ist da häufig erst einmal weit weg und die Azubis verschenken viel Geld. Dies zeigt auch eine aktuelle Umfrage der GfK Marktforschung im Auftrag der Allianz zum Sparverhalten von 500 Azubis zwischen 15 und 25 Jahren.

Nur acht Prozent von ihnen besitzen einen Riester-Vertrag und lediglich 14 Prozent sorgen über eine Entgeltumwandlung beziehungsweise betriebliche Altersversorgung (bAV) fürs Alter vor. “Offenbar verzichtet eine große Mehrheit junger Menschen auf die staatliche Förderung. Dies ist sehr bedauerlich, weil Riester-Verträge selbst bei kleinen Beiträgen aufgrund der staatlichen Zulagen und des Zinseszinseffekts über lange Zeiträume zu einer spürbaren Verbesserung der Versorgung im Alter führen”, sagt Michael Hessling, Vorstandsmitglied bei Allianz Leben.

Riester: Besonders attraktive Förderung

Berufsstarter unter 25 Jahren erhalten im ersten Jahr des Einstiegs in die Riester-Vorsorge nicht nur die 154 Euro Grundzulage, sondern auch einmalig weitere 200 Euro Bonus. Dafür müssen sie lediglich vier Prozent ihres Vorjahresgehalts investieren. Bei einem Gehalt von beispielsweise 8.000 Euro im Jahr erhöht der Staat den eigenen Sockelbeitrag von 60 Euro um immerhin 354 Euro. Michael Hessling: “Es ist richtig, gerade junge Leute durch einen zusätzlichen Bonus frühzeitig für die Riester-Vorsorge zu gewinnen, weil diese Generation später die Hauptlast der demografischen Entwicklung tragen muss.”

bAV: Der Chef zahlt mit

Auch bei der bAV wird viel Geld verschenkt. Alle Azubis, die mehr als 345 Euro im Monat Gehalt bekommen, müssen ihren Arbeitnehmeranteil an der Sozialversicherung selbst tragen. Mit Hilfe einer Entgeltumwandlung sparen Azubi und Betrieb jeweils die Sozialversicherungsbeiträge auf den umgewandelten Gehaltsteil. Knapp zwei Drittel der von der GfK Befragten (63 Prozent) kennen diese Möglichkeit überhaupt nicht, obwohl Arbeitgeber häufig etwas dazugeben und manche Tarifverträge sie sogar dazu verpflichten.