Forex Trading mit Sentimentindikatoren 

Sentimentindikatoren gehören aus Sicht der Finanzanalyse in die Welt der Verhaltensökonomik, auch Behavioral Finance genannt, und sollen Anlegern ein Maß für die Risikoneigung verschiedener Marktteilnehmer bieten.

Zusammen mit der technischen Analyse können diese Stimmungsindikatoren ein nützliches Werkzeug bieten, um beim Forex Trading mittelfristige Trendbestätigungen ausfindig zu machen. Die Aussagekraft des Stimmungsindikators, bezogen auf den weiteren Kursverlauf des betrachteten Basiswertes, hängt natürlich immer direkt von der Gruppe ab, die in dem Sentimentindex betrachtet wird.
In diesem Artikel wollen wir uns deshalb den State Street Investor Confidence Index® (ICI) anschauen, der das Anlageverhalten der Big Player betrachtet. Nach eigenen Angaben der US-Wertpapierdepotbank State Street Corporation quantifiziert der ICI® auf monatlicher Basis, jeweils am letzten Dienstag des Monats ist die Veröffentlichung, die Risikotoleranz anhand von Portfolioumschichtungen institutioneller Investoren auf globaler Ebene. Aus dem Kauf- und Verkaufverhalten institutioneller Anleger in den verschiedenen Anlageklassen leitet der Index die Risikoeinschätzung und Risikobewusstheit ab.

Mit ihrer Umfrage erreicht die State Street Bank institutionelle Investoren, die rund 15 Prozent des Weltbestandes an Wertpapieren repräsentieren. Grundlage für den Index ist die finanzwissenschaftliche Annahme, nach der sich aus den Veränderungen in der Portfoliostruktur von institutionellen Anlegern Aussagen über ihr Vertrauen ableiten lassen. Das Vertrauen ist umso größer, je höher die Bereitschaft zu einem großen Aktienanteil im Portfolio ist. Der State Street Vertrauensindex erhebt die Daten seit Januar 2005 auch unter Berücksichtigung der Anlageregionen.

Somit gibt es neben dem globalen Index auch gesonderte Indexzahlen zu Europa, Asien und den USA. Ein Indexstand von 100 bedeutet, dass professionelle Anleger eine neutrale Haltung einnehmen. Bei Indexwerten über 100 werden Aktienbestände ausgebaut und bei Werten unter 100 abgebaut. Für das Forex Trading scheint vor allem auf mittelfristige Sicht eine enge Korrelation zwischen der Risikoneigung am Finanzmarkt und der Performance spezifischer Währungen zu gelten, die, wenn man den Verlauf des Sentimentindikators dann noch in das vorherrschende wirtschaftliche Umfeld einbettet, eventuell zu Rückschlüssen auf mögliche Wendepunkte und Trendbestätigungen führen könnte.