Viele der Angebote sind an bestimmte Bedingungen geknüpft und dann gar nicht so kostenfrei, wie zuvor beworben.
Kreditkarten und Bargeldabhebungen verursachen oft zusätzliche Gebühren
Aus den oben genannten Gründen sollten sich Kunden also ganz genau das Kleingedruckte anschauen und gucken, ob die kostenlose Kontenführung nicht von der Erfüllung bestimmter Bedingungen, ein Beispiel:
· Ein monatlicher Geldeingang in festgelegter Höhe, abhängig ist. Manchmal ist auch ein Abschluss eines Sparplanes notwendig oder der Kauf von Genossenschaftsanteilen, um in den Genuss des Kostenloskontos zu kommen.
Ebenso entfällt bei den Angeboten der Direktbanken die persönliche Kundenbetreuung in der Filiale vor Ort. Diese kann manchmal ganz nützlich sein, etwa wenn die EC-Karte defekt ist oder bei Fehlbuchungen. Aber auch bei einer Kreditbeantragung ist es von Vorteil, wenn man einen persönlichen Ansprechpartner hat. Wer generell vom Online-Banking nicht viel hält, ist bei einer Filialbank sicher besser aufgehoben!
· Ein weiterer Fallstrick der kostenlosen Direktbanken ist das Bargeldabheben am Geldautomaten. Nicht immer ist ein Automat in der näheren Umgebung des Wohnortes vorhanden und nutzt man den Automaten einer Fremdbank, geht die Ersparnis der kostenlosen Kontenführung schnell für die Gebühren für das Bargeldabheben wieder drauf.
· Auch Kreditkarten sind bei diesen kostenfreien Angeboten meist nicht im Preis mit eingeschossen und müssen oft extra bezahlt werden – die Gebühren dafür können zwischen 10 und 40 Euro jährlich betragen.
· Bei der Kontenwahl ist ebenfalls zu beachten, wie die Online-Zahlung vorgenommen wird. Während einige Direktbanken einen Transaktionsnummern-Block (Tan) noch per Post zukommen lassen, erzeugen andere diese per Mobiltelefon oder Kartenleser.
Bankkonten finden durch Vergleichsportale
Immerhin 51 der bei dieser Umfrage von Stiftung Warentest getesteten 73 Banken gaben an, dass sie kostenlose Girokonten anbieten. Doch werden die Kosten für Gebühren für die EC-Karte und Kontoführung berücksichtigt, reduziert sich die Anzahl der Banken schon nur auf 21.
Im Endergebnis blieben von 71 lediglich 8 Banken über, die auch wirklich Girokonten anbieten, bei denen keine anderen Kosten wie durch Kreditkartengebühren anfallen.
Dies sind die ING-Diba, MBS in Potsdam, Norisbank, PDS Bank in Hessen-Thüringen sowie Berlin-Brandenburg, die Saalesparkasse, Wüstenrot Bank sowie die Comdirect.
Bei 36 Girokonten von dreißig getesteten Banken hätte die Bezeichnung kostenloses Girokonto nicht genutzt werden dürfen, da sie dieses an Bedingungen festmachen wie etwa ein regelmäßiger monatlicher Geldeingang oder ein kontinuierliches Guthaben oder eine Begrenzung der monatlichen Buchungen. Werden diese Bestimmungen nicht erfüllt, wird eine monatliche Kontoführungsgebühr verlangt.
Daher rät Warentest allen Verbrauchern, die Bedingungen genauestens zu vergleichen. Das Internet dient dazu als ideale Informationsquelle. Manchmal lohnt es sich auch, bei der eigenen Bank nach günstigeren Konditionen nachzufragen.
Viele Kunden scheuen einen Wechsel, da sie den damit verbunden Arbeitsaufwand scheuen. Doch diese Sorge ist zumeist grundlos, denn die meisten Banken bieten inzwischen einen kostenlosen Wechselservice an, der die bestehenden Dauer- und Lastschriftaufträge ändert.
Fazit: Neue Bankkonten finden ist anfänglich mit etwas Recherchenarbeit verbunden. Doch dies macht sich später durch die Ersparnis schnell wieder bezahlt!
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