Forex-Handel geschieht heute fast stets direkt: Geografische Devisenbörsen finden sich nur noch selten bzw. spielen nahezu keine Rolle. Ursprünglich entstand Devisenhandel erst vor gut 130 Jahren, als Bewohner und Firmen eines Landes die Gelegenheit wahrnahmen, Zahlungen von ausländischen Gläubigern auf ein eigenes Bankkonto im Ausland zu erhalten.
Die seinerzeit sehr variablen Wechselkurse stabilisierten sich vorübergehend erst 1944 mit dem Bretton-Woods-Abkommens, das den goldgestützten US-Dollar zur Leitwährung erhob. Bestrebungen der EG seit Ende der 60er Jahre lösten im Laufe der anschließenden Jahre
diese besonders enge Bindung an die US-Währung wieder.
Durch die folgende Destabilisierung des Forex waren labile Nationen, etwa in ihrer Entwicklungsphase, besonders verletzbar, als Anfang der 80er Jahre Mexiko seinen Devisenmarkt aufgrund eigener Probleme schloss: Speziell in Lateinamerika gerieten etliche Länder in die so
ausgelöste Verwerfung internationaler Handelsbeziehungen, die als Schuldenkrise bekannt wurde.
Vergleichbare Entwicklungen folgten besonders Ende der 90er mit jeweils gravierenden Folgen für einzelne Devisenmärkte. Alle Finanzmärkte realisierten damals, dass der Forex als Ganzes extrem
stark von staatlichen und nationalen politischen Entwicklungen abhängt: Kommt eine einzelne Währung ungewöhnlich heftig unter Druck, handelt die jeweilige Zentralbank oder die damit bedrängte Regierung. Dementgegen hängen etwa Aktien- oder Geldmärkte viel weniger von staatlichen Einflüssen ab, weil der Devisenhandel einer Nation ihre Kaufkraft auf dem heimischen Markt direkt in Kaufkraft auf ausländischen Märkten wandelt.
Genauer betrachtet sind es etliche sehr diverse Marktteilnehmer einer Nation, die auf dem Forex agieren. Außer Banken können einzelne Konzerne den Devisenmarkt spürbar beeinflussen. Makler bis hin zu Privatleuten hingegen machen sich gewöhnlich eher über Massenphänomene bemerkbar. Am anderen Ende des Machtspektrums liegen die Zentralbanken: Sie können mit hohem Einfluss im nationalen oder auch globalen Interesse handeln, um etwa das Gleichgewicht des Forex zu
stabilisieren.
Der wesentliche Umsatz des Forex entsteht im Interbankengeschäft einzelner Kreditinstitute, die dazu über Online-Medien handeln. Meist interessieren dabei die globalen Handelswährungen, zu denen als älteste Vertreter etwa das Pfund Sterling, der Schweizer Franken und der US-Dollar zählen. Hier bildet der erheblich jüngere Euro eine bemerkenswerte Ausnahme, der sich als Gemeinschaftswährung in kürzester Zeit als eine essenzielle Währung etabliert hat.
Diese wenigen zentralen und alle weiteren Devisen lassen sich in einigen recht verschiedenen Formen handeln. Während Kassageschäften (Spotgeschäften) etwa vergehen zwischen Abschluss und Erfüllung höchstens zwei Bankarbeitstage, während der ein einfacher Tausch zweier Währungen erfolgt.
Bei Termingeschäften (Forward, Outright, Solo) hingegen verstreichen zwischen Abschluss und Erfüllung drei Arbeitstage oder mindestens ein Monat. Bei Erfüllung gelten jedoch die Bedingungen bei Abschluss, sodass die Partner stark vereinfacht gesagt auf den Wechselkurs zwischen den beiden gehandelten Währungen wetten. Solos zählen also zu einer Handelsart, die den Partnern den Kurs ihres Handelsobjekts sichern, also zu Hedgegeschäften.
Bei Differenzgeschäften (CFD-Handel) vereinbaren die Händler insbesondere, dass der Verlierer bei Erfüllung die Differenz bezüglich einer angenommenen Bandbreite (spread) des Kurses und des dann tatsächlichen Kurses an den Gewinner zahlen muss. Wie bei allen längerfristigen und komplexeren Investitionen in einen recht volatilen Markt wie den Forex gilt, dass ein Händler von einer besonders günstigen Marktentwicklung enorm profitiert. Umgekehrt könnte er in einem
negativen Szenario auch Verluste hinzunehmen haben.
Allgemein gilt daher im Forex-Handel: Ein stets gut informierter Händler mit vieljähriger Erfahrung und gutem Gespür wenigstens für mittelfristige Entwicklungen kann über einen längeren Zeitraum einigermaßen zuverlässig einen ansehnlichen Profit erwirtschaften. Dies gilt also insbesondere auch für Spread-Betting, wobei hier lediglich die Gewinn(Verlust)margen deutlich höher als bei etlichen anderen Geschäftsarten liegen.
Grundsätzlich gilt: Es ist wichtig zu beachten, dass während Investoren von einer gesamten Preisbewegung in einem positiven Szenario in der Lage sind zu profitieren, sie auch nachteilig gefährdet wären, wenn sich der Markt in die entgegengesetzte Richtung bewegen würde.